Wo die Natur zum Hotel wird

Die Sonne strahlt vom Himmel. Nur ein paar Wolkenfetzen heben sich weiß vom Blau ab. Irgendwo kräht ein Hahn. Es ist Sonnabendnachmittag. Wir haben gerade unser Nachquartier bezogen und sitzen auf unserer eigenen kleinen Holzdeck-Terrasse inmitten im Grünen und umgeben von weiteren kleinen Holzhütten, um die Eindrücke erstmal wirken zu lassen. Wir befinden uns im destinature Dorf Hitzacker – ein kleines Camp nur ohne Zelte und Wohnwagen. Hier wird in Holzhütten oder im „Bett to go“ geschlafen. Die Erfinder sind die WERKHAUS-Gründer Eva und Holger Danneberg. Beide sind seit Jahrzehnten begeisterte Radreisende, doch auf ihren mehrtägigen Touren stellten sie fest, dass es nicht immer leicht ist eine Unterkunft für nur eine Nacht zu finden, in der man sich zusätzlich noch wohl fühlt. So wurde die Idee zum destinature Dorf geboren: „Wir wollten immer eine Unterkunft kreieren, die nachhaltig und naturnah ist, wo man mit dem Fahrrad ankommt und sich gleich zuhause fühlt“, sagt Holger Danneberg. So ging es im Juni 2018 an die Umsetzung des Feriendorfes.

Wir haben eine der so genannten „Tiny Houses plus“ bezogen. Die Hütte bietet einen Schlafplatz für zwei Personen mit Kind und hat einen kleinen Extra-Bereich mit Waschbecken und einer Trockentoilette. Für uns Eltern eines Dreijährigen ein großer Vorteil, bleibt uns so der nächtliche Pipigang zum Waschhaus erspart. Micki inspiziert auch gleich erstmal die Toilette und findet die kunterbunte Optik und die Gläser mit „Kackpulver“ (kein Scherz!) total interessant. Gern hätte ich für dich auch die liebevoll gemachte Koje mit Extra-Kuschelkissen und den darauf nett bereit gelegten Handtüchern fotografiert, aber Klein-Mick stürzte sich gleich mit Begeisterung auf unser Nachtlager und zerstörte damit das Bild.

Beim Check-In habe ich uns gleich eine Zeit in einer der drei Outdoor-Saunen inklusive Waschzuber geblockt. Der Wellness-Platz liegt von Hecken geschützt in einer Ecke des Dorfes. Und so finden wir uns nur wenig später beim Anfeuern des Sauna-Ofens und des großen Zubers wider. Für Micki ist es eine Saunapremiere. Entsprechend kurz ist das Vergnügen für uns, denn die Sauna findet er zwar „total gemütlich“, ist ihm dann aber doch zu warm. Anders verhält es sich mit dem Waschzuber. Dort bekommen wir unseren Sohn kaum wieder heraus. Für ihn ist es ein Erlebnis im Freien und dann auch noch zu einer Zeit, zu der es schon dunkel ist, baden zu dürfen. „Guck mal Papa, ich kann die Sterne sehen“, quietscht Micki und planscht vergnügt im warmen Wasser herum. Wir genießen den Abend unter freiem Himmel – und das Mitte Oktober (!). Planschen im Waschzuber, entspannen abwechselnd (ohne Micki) in der Sauna und wärmen uns später an der Feuerschale.

Zurück in unserer Hütte stelle ich fest, dass ich mein Duschgel vergessen habe. „Ist nicht so wild“, sagt mein Mann, der gerade vom Waschaus kommt. „In den Duschen stehen Shampoo und Duschgel. Die riechen total gut und die sanitäre Anlage ist super sauber.“

Auch ich bin angenehm vom Waschhaus überrascht. Kennen wir von früheren Campingurlauben doch ganz andere Zustände. Duschen und Toiletten sind blitzsauer, Musik spielt und an so manche Kleinigkeit wurde gedacht. So gibt es in den Duschkabinen nicht nur ausreichend Haken für Kleidung und Handtücher, sondern auch einen kleinen Schemel. Für Eltern mit Kleinkindern total hilfreich.

Als ich zurück komme, hat sich Micki schon in unser Familienbett gekuschelt und schläft tief und fest. Mein Mann und ich nutzen den schönen Abend, um unter freiem Himmel auf unserer kleinen Terrasse noch ein Glas Wein zu trinken und die Ruhe zu genießen. Doch auch uns zieht es bald ins gemütliche Bett.

Noch ein paar Infos zu den Hütten: WERKHAUS hat für diese ausschließlich Holz aus nachhaltiger, zertifizierter Forstwirtschaft verwendet. Die Textilien, wie Bettwäsche und Handtücher sind in Bioqualität. Auch die Bauweise der Hütten ist einzigartig: Wie alle Produkte von WERKHAUS wurden die Hütten ebenfalls im Stecksystem aufgebaut, zudem stehen sie für den Fall des Rückbaus auf Stelzen. Durch diese Bauweise könnten alle Tiny Houses, der Wellness-Bereich und große Teile der Service-Gebäude komplett sortenrein zerlegt und getrennt – gemäß dem Cradle-to-Cradle Prinzip – entsorgt oder weiterverwendet werden. Einzigartig ist auch das Prinzip der modernen Komposttoiletten in den Hütten: Zusammen mit der gemeinnützigen Organisation Goldeimer hat WERKHAUS diese wassersparende und umweltfreundliche Alternative zu Wasser-Toiletten entwickelt.

Am Morgen muss Micki die Toilette bei uns in der Hütte gleich mehrmals „ausprobieren“. Er findet es total lustig mit dem „Kackpulver“ zu „spülen“.

Wir frühstücken im gemütlichen destinature Bistro auf dem Gelänge. Der Kaffee ist heiß und sehr lecker, die Auswahl zum Frühstück vielfältig und der Service super nett und zuvorkommend. Wir fühlen und rund herum wohl und haben eigentlich noch gar keine Lust wieder nach Hause zu fahren. Eine Nacht ist definitiv zu kurz. So nehmen wir uns fest vor im Frühjahr wieder zu kommen, dann aber für ein langes Wochenende.

Gut zu wissen:

Kontaktdaten: T. 0 58 62 / 338 99 43, eMail: hitzacker@destinature.de

So kommst Du hin:

destinature Dorf Hitzacker, Elbuferstraße 4,  Hitzacker (Elbe)